Das geplante Plastiksackerlverbot der Bundesregierung stößt auf breite Zustimmung. Einerseits weil die Notwendigkeit für eine solche Maßnahme erkannt wurde, andererseits weil in großen Handelsbetrieben ohnehin bereits Initiativen gesetzt wurden, Tragetaschen aus anderen Materialien zu verwenden.

„Für uns ist das Verbot der Plastiksackerl nur ein erster Schritt“, sagt Bernhard Seeber, Regionalsprecher der Grünen Wirtschaft Oberösterreich. „Schließlich machen sie nur einen Bruchteil des gesamten Plastikmülls aus.“
Seitens der Grünen Wirtschaft OÖ fordert man eine generelle Reduzierung von Einweg- und Mikroplastik im Handel. „Wir haben zu diesem Thema in der letzten Sitzung des Wirtschaftsparlaments einen entsprechenden Antrag eingebracht, da wir hier auch die Wirtschaftskammer gefordert sehen“, erklärt Seeber. „Sie sollte ihre Mitglieder über konkrete Maßnahmen beraten, wie unnötiges Einwegplastik und Mikroplastik im täglichen Gebrauch reduziert werden kann.“

Einwegplastik-Richtlinie der EU

Umweltverschmutzung durch Plastikprodukte ist ein weltweit ernstzunehmendes Problem geworden. Immer wieder schockieren Bilder über großflächige Plastikteppiche in den Weltmeeren. Diese sind zur größten Deponie für unseren Plastikmüll geworden.
„Dass wir dringend handeln müssen, wurde auch auf EU-Ebene erkannt. Im Oktober dieses Jahres wurde die Einwegplastik-Richtlinie im Parlament beschlossen, die ein Verkaufsverbot von Einwegkunststoffartikeln vorsieht. Konkret sollen jene zehn Wegwerfprodukte, die am häufigsten an Europas Stränden gefunden werden ab 2021 verboten werden“, weiß Peter Sönser, Regionalleitung der Grünen Wirtschaft für Wels und Wels-Land. „So entsteht ein ordnungspolitischer Rahmen, der zu einer Veränderung des Konsumverhaltens führt und gleichzeitig einen Markt für Unternehmen schafft, die ressourcenschonende Lösungen anbieten.“

Verantwortung übernehmen

„Die Konsumentinnen und Konsumenten sind das letzte Glied der Produktionskette. Sie allein werden mit ihrer Kaufentscheidung nicht eine wesentliche Reduktion des Plastikmülls erreichen. Entscheidend ist das Umdenken in Unternehmen erst gar keine Einwegkunststoffartikel zu produzieren, sondern auf umweltschonende Alternativen zu setzen. Dabei sollte die Wirtschaftskammer ihre Mitglieder durch Sensibilisierungsmaßnahmen unterstützen. Gleichzeitig kann die Kammer im eigenen Bereich auch eine Vorbildfunktion einnehmen, um zu zeigen, dass es geht und dass wir alle Verantwortung übernehmen müssen“, so Bernhard Seeber und Peter Sönser abschließend.