Ländertour der Grünen  Unternehmerinnen 2018

Rund die Hälfte aller 373.000 österreichischen Einzelunternehmen sind weiblich – Tendenz steigend. Aber wie geht es eigentlich unseren Unternehmerinnen? Warum machen sie sich selbständig? Und können sie von ihrer Arbeit leben?

Das wollte die Leiterin der Grünen Unternehmerinnen, Verena Florian, genau wissen. Und weil der beste Weg immer der persönliche Kontakt ist, ging es gemeinsam mit Martina Eigner, Gründerin von „Support Your Local Girl Gang“, auf österreichweite Tour durch die weibliche Unternehmenswelt.

Zu wenig zum Leben.

Und das aus gutem Grund: Anlass für die Aktion ist die Lebenssituation der selbständigen Frauen, die Verena Florian mittels einer Studie untersucht hat. Das Ergebnis ist besorgniserregend. Demnach verdienen 70 Prozent der Unternehmerinnen weniger als € 20.000,- netto im Jahr, ein Drittel sogar weniger als € 6.000,-. Selbstredend, dass selbständige Männer mehr verdienen – satte 30 Prozent. Es besteht also akuter Handlungsbedarf. Denn eines muss uns Frauen klar sein: Die eigene Pension wird uns niemand zahlen – außer, wir selbst haben genügend eingezahlt.

Ergebnisse der Studie  “Unternehmerinnen in Österreich”  zum PDF-Download

Wake up, Austria!

Weil man sich in der Politik viel zu wenig für die zig tausend Unternehmerinnen in unserem Land interessiert, braucht es  Bewusstseinsbildung. Mit ihrer landesweiten Unternehmerinnen-Tour will Verena Florian den Blick auf die oftmals prekäre Lage selbständiger Frauen in Österreich lenken. Und Unterstützung von Unternehmerinnen für Unternehmerinnen bieten. In inspirierender Atmosphäre präsentiert Verena in verschiedenen Städten die Ergebnisse der Studie, schafft Raum zum persönlichen Austausch und stellt die Arbeit der Unternehmerinnen in der Grünen Wirtschaft vor.

Reden. Zuhören. Handeln!

Gemeinsam mit Kolleginnen spricht sie mit selbständigen Frauen über ihre persönliche Situation. Wo sie stehen, was sie belastet und wie sie es ändern können – zum Beispiel mit Hilfe der Grünen Wirtschaft. Denn wir unterstützen Unternehmerinnen politisch erfolgreich mit frauenspezifischen Anträgen im Wirtschaftsparlament, die beispielsweise Beratung und Förderungen von Gründerinnen fordern.

Aber warum machen sich Frauen eigentlich selbständig?

Grund Nummer eins ist die Flexibilität. Mehr Zeit zu haben für Kinder und die Familie ist der Wunsch vieler Frauen. Doch das hat seine Tücken. Denn den Unternehmerinnen bleibt dadurch oft zu wenig Zeit für ihr Geschäft, weil sie immer noch den Hauptteil an unbezahlter Arbeit in Haushalt und Familie machen. Und wenig Zeit fürs Geschäft heißt weniger Geld zum Leben. Ein weiterer Grund für die Unternehmensgründung ist die immer noch schwierige Vereinbarkeit von Kind und Beruf: Viele Frauen finden schlichtweg keinen Job mehr am Arbeitsmarkt, der mit den Betreuungspflichten vereinbar ist.

Mehr Mut, Ladies!

Das geringe Einkommen vieler Unternehmerinnen liegt zum Teil aber auch daran, dass sich viele Frauen nicht trauen, gute Preise für ihre Produkte und Dienstleistungen zu verlangen. Und zwar so, dass sie von ihrem Geschäft gut leben können, ohne sich ausbeuten zu müssen. Hier dürfen wir ruhig mutiger werden! Allein das zu erkennen und zu ändern, kann schon eine Umsatzsteigerung im Unternehmen auslösen, wie Verena Florian aus ihrer Erfahrung als Coach weiß.

Du willst dich mit anderen Unternehmerinnen austauschen und mehr über ihre Situation erfahren? Dann besuch uns auf einer der Veranstaltungen! Infos und aktuelle Tour-Termine gibt es in Kürze auf unserer Website.

Das will die Grüne Wirtschaft für Unternehmerinnen:

  • SVA: Runter mit der Mindestbeitragsgrundlage in den untersten Einkommen!
  • Eigene Gründungs- und Förderprogramme gezielt für Frauen bei der Begleitung in die Selbständigkeit.
  • Mehr Kinderbetreuung mit flexibleren Öffnungszeiten im ganzen Land. Gründung von Coworking-Arbeitsplätzen mit Kinderbetreuung.
  • Quote in der Kammer! Für eine Institution wie die WKO sollte es selbstverständlich sein, Frauen in den Führungsgremien zu haben und Frauen sichtbar zu machen. Damit die Interessen der Frauen besser vertreten werden.