Die Wirtschaftskammer Österreich kommt ihrer Einstellungspflicht von Menschen mit Behinderung nicht nach. Die Quote wurde mit nur 55,3 % deutlich verfehlt. Auch die Wirtschaftskammer Salzburg ist säumig. »Die Wirtschaftskammer Salzburg muss vom Nachzügler zum Vorzeigebetrieb werden«, fordert Landessprecher Scheinast und kündigt einen entsprechenden Antrag für das Wirtschaftsparlament im Herbst an.  

Wirtschaftskammer verfehlt Quote

25 Das Behinderteneinstellungsgesetz sieht vor, dass Dienstgeber je 25 Beschäftigte eine begünstigte behinderte Person einzustellen ist. Ansonsten ist eine monatliche Ausgleichstaxe zu zahlen. Demgemäß müsste die Wirtschaftskammer Österreich 47 Menschen mit Behinderung beschäftigen. Besetzt sind aber nur 26 dieser Pflichtstellen, 21 blieben offen. Damit verfehlte die Wirtschaftskammer die Quote um 44,7 % deutlich. Auch die Wirtschaftskammer Salzburg hinkt hinterher: Von den 12 Pflichtstellen sind nur 8 Stellen besetzt, 4 sind offen. Die Quote wurde somit um 33,3% verfehlt. Das sind jeweils die Zahlen für das Jahr 2016.

2 Länder als Ideale

Von den Landeskammern erfüllen nur Kärnten und Oberösterreich die Quote. Für Scheinast ein fatales Signal: »Die Wirtschaftskammer empfiehlt den Unternehmen, Behinderte einzustellen, u.a. mit dem Argument, sie seien motivierter, kommt aber in ihrem Bereich der eigenen Empfehlung leider seit Jahren nicht nach. Das Bild, das nach außen entsteht: Wir kaufen uns lieber frei als eine Vorbildwirkung zu erfüllen. Das schafft für die Mitgliedsbetriebe keinen Anreiz, es anders zu machen.«

Das will die Grüne Wirschaft

Wir wollen, dass die Wirtschaftskammer als Vorzeigebetrieb die Quote deutlich übererfüllt. Denn was die Arbeiterkammer zusammenbringt, muss wohl auch die Wirtschaftskammer schaffen«, so Scheinast. Der Salzburger Regionalsprecher kündigt deshalb an, im Herbst einen entsprechenden Antrag an das Wirtschaftsparlament zu richten.