„Österreichs Unternehmen profitieren vom Lieferkettengesetz“ – Kritik an Instrumentalisierung der Wirtschaftskammer für Konzerninteressen

Die Grüne Wirtschaft fordert von BM Martin Kocher vor der Abstimmung im Ministerrat in Brüssel eine klare Positionierung Österreichs gegen Kinderarbeit und Umweltzerstörung und für den ausgehandelten Kompromiss zum Lieferkettengesetz. „Die EU-Richtlinie ist im Interesse der österreichischen Unternehmen“, betont Sabine Jungwirth, Bundessprecherin der Grünen Wirtschaft.

„Die Mär von den katastrophalen Folgen für kleine Unternehmen und insbesondere EPU entspricht nicht der Realität“, so Jungwirth. „Erstens sind von der EU-Richtlinie nur Unternehmen mit mindestens 250 Mitarbeiter:innen direkt betroffen. Zweitens sieht die Richtlinie Unterstützungsmaßnahmen für KMU vor, die als Zulieferbetriebe indirekt betroffen sind. Und drittens schützt das Lieferkettengesetz endlich die zahlreichen kleinen Unternehmer:innen, die bereits nachhaltig agieren und mit unlauterer Konkurrenz durch Großkonzerne zu kämpfen haben.“

Kritik an vorgeschobenen Argumenten des ÖVP-Wirtschaftsbunds

Der ÖVP-Wirtschaftsbund muss endlich aufhören, die Wirtschaftskammer für die großen Unternehmen zu instrumentalisieren. 99,6 % der österreichischen Unternehmen sind KMU und EPU. Sie verdienen sich eine ehrliche Interessensvertretung“, sagt Jungwirth.

Auf Vorschlag der Grünen Wirtschaft hat das Wirtschaftsparlament erst im November beschlossen, dass die Lieferant:innenchecks der Außenwirtschaftszentren ausgebaut und für österreichische Unternehmen kostenlos angeboten werden sollen. „Die Wirtschaftskammer soll sich konstruktiv am Ermöglichen wichtiger Weiterentwicklung beteiligen, statt den Bremsklotz der Nation zu machen“, so Jungwirth abschließend.