Pressemitteilung

Wie werden wir uns künftig von A nach B bewegen und welche Rolle spielt dabei die E-Mobilität? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des von der Grünen Wirtschaft Oberösterreich organisierten Austausches rund um die Mobilität der Zukunft am Mittwochnachmittag. Schauplatz war die Zentrale des ElektroMobilitätsClub Österreich (EMC) in Leonding. 

Die Linzer Umweltstadträtin Eva Schobesberger, Severin Mayr, Klubobmann der Grünen OÖ, Bernhard Seeber, Sprecher der Grünen Wirtschaft OÖ und Gemeinderat der Grünen Linz, sowie der Leondinger Umweltstadtrat Sven Schwerer diskutierten bei dem Treffen u.a. mit EMC-Präsident Bernhard Kern, Martin Vavrik vom Autohaus Sonnleitner, Christian Gruber Geschäftsführer von elektroauto.at, VertreterInnen der Fahrradbotendienste Veloteam und Tempo sowie der Fahrradreparaturwerkstätte Rostiger Esel über Vor- und Nachteile der E-Mobilität, die Erfahrungen damit im Alltag und wohin die Reise beim Mobilitätsverhalten geht.

Dass sich die Mobilität auf den Straßen und Radwegen verändert, lässt sich im Alltag deutlich feststellen. Immer mehr E-Autos werden Teil des Verkehrsgeschehens, vor allem in der Stadt sind aber auch immer häufiger E-Fahrräder und E-Lastenräder sichtbar. Dass die Elektromobilität auf dem Vormarsch ist, bestätigten auch die TeilnehmerInnen der ExpertInnenrunde unisono. Ein zum Thema passendes Geschenk anlässlich des spannenden Austausches bei EMC brachte die Grüne Wirtschaft mit. Regionalsprecher Seeber übergab an Georg Nitsche (Veloteam), Martin Chumcha (Tempo) und Gerd Huber (Rostiger Esel) ein E-Lastenrad, das die drei Betriebe künftig gemeinsam nutzen werden. Im ersten Jahr ist geplant, das E-Lastenrad im Ausmaß von 20.000 km einzusetzen. Insgesamt kommen die Fahrradbetriebe auf eine Kilometerleistung von 120.000 pro Jahr.

Gefördert wurde der Ankauf vom Umweltressort der Stadt Linz. Dank der Initiative von Umweltstadträtin Schobesberger unterstützt die Stadt die E-Mobilität mit u.a. einem Zuschuss von 1000 Euro pro E-Auto. (E)-Lastenräder werden sowohl für Betriebe als auch für Private mit bis zu 1000 Euro unterstützt. Dass immer mehr Unternehmen ihre Fuhrparks auf elektrisch angetriebene Fahrzeuge umstellen, ist nicht nur auf den Straßen sichtbar, sondern lässt  sich auch an der deutlich gestiegenen Anzahl der Förderansuchen im heurigen Jahr ablesen. Um sicherzustellen, dass die finanzielle Unterstützung im heurigen Jahr auch gewährleistet werden kann, richtet die Stadt Linz deshalb auf Initiative von Schobesberger einen Sondertopf in Höhe von 100.000 Euro ein.

Doch nicht nur in vielen Betrieben werden Verbrenner zugunsten von E-Autos ausgemustert, auch immer mehr Privatpersonen denken über einen Umstieg nach. Dass die Nachfrage nach Elektro-Modellen steigt, bestätigte Martin Vavrik von Renault Sonnleitner, der auch Neuheiten auf dem E-Auto-Markt mitgebracht hatte. Das ambitionierte Ziel lautet, dass 9 von 10 verkauften Renault-Fahrzeugen bis 2030 (teil-)elektrisch betrieben sind. Christian Gruber von elektroauto.at aus Salzburg zeigte Lösungen für den öffentlichen Verkehr auf, ein eBus mit 12 Meter Länge, 30 Sitzplätzen, zwei parallel verwendeten Ladekabeln und einer Reichweite von max. 470 km. Bei einer Testfahrt auf den Großglockner zeigte sich, dass dies problemlos ohne einer Nachladung möglich ist.

Einigkeit herrschte auch bei der Frage, was nötig ist, um E-Mobilität noch mehr in die Breite zu bringen. Dazu braucht es vor allem einen Ausbau der Ladeinfrastruktur. In Linz wird damit nun begonnen. Gute Neuigkeiten dazu konnte Schobesberger verkünden. Die Stadt Linz hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 600 öffentlich zugängliche Ladestationen zu errichten und zudem den Ausbau des E-Car-Sharing-Angebotes voranzutreiben.

Ganz im Gegensatz zu den zukunftsorientierten Initiativen der Linzer Stadträtin steht die klimaschädliche Blockadehaltung des ÖVP-Wirtschaftsbundes in der Wirtschaftskammer. Aus diesem Grund hat die Grüne Wirtschaft zu einem WKO-Boykott und zu einem Stopp der Zahlung der Pflichtbeiträge aufgerufen. Für den Sprecher der Grünen Wirtschaft OÖ ist es Fact, dass sich viele Mitgliedsbetriebe von der WKO bei Klima- und Umweltschutz nicht vertreten fühlen, und Unternehmen im Bereich der Ökotechnologien von der WKO-Politik benachteiligt werden.

 

Zitate:

Eva Schobesberger, Umweltstadträtin der Stadt Linz: „Um die CO2-Emissionen zu senken und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, müssen jetzt im Verkehrssektor wichtige Weichenstellungen erfolgen. Neben dem Ausbau und Attraktivierung der Öffis und mehr Platz zum Radfahren und Zufußgehen braucht es die Unterstützung klimafreundlicher E-Mobilität durch den Ausbau von E-Car-Sharing Initiativen und der Ladeinfrastruktur.“

Bernhard Seeber, Regionalsprecher Grüne Wirtschaft OÖ: „Vor allem in den Ballungsräumen und bei der urbanen Logistik wird die e-Mobilität eine entscheidende Rolle spielen. Wichtig ist, dass sich die Wirtschaftskammer endlich zu einer zukunftsfähigen Wirtschaftspolitik bekennt und zum Beispiel mit der Mineralölwirtschaft nicht immer die Falschen fördert. Denn Investitionen in den Umweltschutz sind Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft.

Bernhard Kern, Präsident ElektroMobilitätsClub Österreich: „Der voranschreitende Wechsel hin zur E-Mobilität ist für uns deutlich spürbar. Umso wichtiger ist es, Themen wie Erweiterung der Infrastruktur, faire und transparente Abrechnung beim Laden und natürlich auch rechtliche Grundlagen wie „Right to Plug“ jetzt gemeinsam in Angriff zu nehmen, und mit allen Beteiligten die notwendigen Schritte für eine umweltfreundlichere Zukunft zu setzen.“

Severin Mayr, Klubobmann der Grünen OÖ: „Der Verkehr ist nach wie vor das größte Sorgenkind beim Klimaschutz. Während in allen anderen Bereichen die CO2-Emissionen sinken, verzeichnet der Mobilitätssektor nach wie vor Zuwächse. Die Klimaneutralität wird uns also nur dann gelingen, wenn eine wirkliche Verkehrswende eingeleitet wird. Oberösterreich ist ein Flächenbundesland, wo natürlich auch in Zukunft Autos fahren werden. Diese werden aber sauber und CO2-neutral unterwegs sein. Das hilft dem Klima, aber auch der heimischen Wirtschaft.“

Sven Schwerer, Leondinger Umweltstadtrat: “Wir freuen uns sehr, dass der Elektromobilitätsclub nun seinen Sitz in Leonding hat. Wir als moderne Stadt einer Klima- und Energiemodellregion und unsere vielen innovativen Betriebe können von der Beratung vor Ort nur profitieren.”

Fotos:


v.l.n.r.: Martin Vavrik Renault Sonnleitner, Mario Rosenfeld Renault Sonnleitner, Severin Mayr Klubobmann der Grünen OÖ, Bernhard Kern EMC-Präsident, Eva Schobesberger Umweltstadträtin Linz, Bernhard Seeber Sprecher Grüne Wirtschaft OÖ, Doris Falb EMC, Sven Schwerer Umweltstadtrat Leonding, Sabrina Weiß EMC

 

Übergabe E-Lastenfahrrad:
v.l.n.r.: Bernhard Seeber Sprecher Grüne Wirtschaft OÖ, Martin Chumcha Tempo RadbotInnen, Gerd Huber Rostiger Esel, Georg Nitsche Veloteam RadbotInnen, Eva Schobesberger Umweltstadträtin Linz