Die Ölkaiser in der Wirtschaftskammer werben mit einer »grünen Ölheizung«. Was sie verschweigen: Das »grüne Heizöl« besteht zum Großteil aus Palmöl. Dieses Palmöl kommt aus Indonesien, wo für die Palmölproduktion artenreiche Regenwälder zerstört werden.

Palmöl kann rasch und effizient gewonnen werden. Es ist die Basis praktisch jeder kommerziell hergestellten Süßspeise und hat großen Marken wie Nutella schwere Image-Schäden zugefügt. Denn für Palmöl-Plantagen im Hauptproduktionsland Indonesien werden oft illegal Regenwälder gerodet. Dort ist auch die Heimat der letzten wild lebenden Orang-Utan.

Grün steht drauf, Palmöl ist drin

Was hat das alles mit der »grünen Heizung« zu tun? Seit Wochen läuft eine PR-Kampagne der Initiative »Heizen mit Öl« mit dem Slogan »Eine grüne Ölheizung hat Zukunft«. Hinter der Initiative stecken zwei Fachverbände der Wirtschaftskammer und zahlungskräftige Ölhändler wie die OMV. Die Umweltorganisation Global 2000 hat jetzt analysiert, woraus die dort beworbenen HVO-Brennstoffe (Hydrotreated Vegetable Oil) eigentlich bestehen. Fazit: Zu 85 Prozent ist Palmöl drin.

»Artengefährdende Uralt-Technologie«

»Wir haben bereits vor Monaten scharf kritisiert, dass die Ölkaiser in der Wirtschaftskammer rund um Vizepräsident Jürgen Roth eine PR-Kampagne zur so genannten grünen Ölheizung lanciert haben«, sagt unsere Bundessprecherin Sabine Jungwirth. Denn das Gebot der Stunde ist die Senkung des Energiebedarfs und kein Herumdoktern mit neuen Heizmitteln.  »Statt den Klimawandel mit artengefährdender Uralt-Technologie zu befeuern, sollten wir in sinnvolle Maßnahmen zur Gebäudesanierung investieren.«

Heimische Wertschöpfung statt Palmöl-Import

Der Vorteil einer breit angelegten Gebäudesanierung: Die Wertschöpfung bleibt in der Region. Sabine Jungwirth: »Gerade in der Gebäudesanierung liegen enorme Potenziale für die Wertschöpfung in Österreich und es werden tausende Arbeitsplätze geschaffen. Der Import von Palmöl zu Heizzwecken schadet hingegen der Umwelt und der österreichischen Wirtschaft!«