Der renommierte Politikwissenschaftler Prof. Reinhard Heinisch sieht unsere Gesellschaft in unruhige Gewässer kommen: „Gegen die heraufziehenden Klimakonflikte wird die Polarisierung um Corona und Impfung ein Kindergartengeplänkel gewesen sein. Wir leben in kulturell und damit auch politisch zunehmend stark divergierenden Gesellschaften. Es geht um völlig konträre Vorstellungen von einem guten und erfüllten Leben, auf das wir alle einen Anspruch haben oder haben zu meinen. Aber genau diesen Anspruch sieht jede Seite in den ungelösten Fragen unserer Demokratien wie Einwanderung, impfen und Umwelt gefährdet.“

Klima- und Umweltschutz ist in seinen globalen Ursachen und Auswirkungen ein äußerst komplexes Problem. Zündstoff liegt nicht nur in der sozialen Frage. Konflikte entstehen auch aus den unterschiedlichen identitätsstiftenden Lebensstilen: Wissenschaftler*innen fordern. Die tiefgreifenden Eingriffe in unseren Alltag, die gefordert werden, treffen Menschen unterschiedlich hart. Für die einen ist kein Opfer zu groß, um den Planeten zu retten. Für viele sind nachhaltige Lebensstile wie Carsharing oder eine vegane Lebensweise positiv besetzt. Andere sehen sich in ihrer Freiheit bedroht und empfinden den Druck zur Veränderung als lästige Einmischung in persönliche Entscheidungen.

Reinhard Heinisch analysiert mit uns die brennenden gesellschaftlichen Konfliktlinien unserer Zeit und welche Gefahr sie für die Zukunft der Demokratie bedeuten. Ist der Konsens im Klima- und Umweltschutz stark genug, um die Gesellschaft rasch genug aus dem fossilen Zeitalter herauszubringen?