Unsere mandatarin stellt sich vor

Carina Manutscheri
© Lorin Canaj

Carina Manutscheri – Steckbrief

Branche – Sprachdienstleisterin

Unternehmen – Mein Leben. Ein Buch.

Funktion WKW – Obfrau Stellvertreterin, Ausschussmitglied der Sprachdienstleister*innen

Kontakt
E-Mail: carina@meinlebeneinbuch.at

Stelle bitte kurz dich und dein Unternehmen vor.

Als ich mit 14 Jahren zu den dicken Schmökern der Weltliteratur griff, war mir klar, dass ich mein Leben den Büchern widmen würde. Nach meinem Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft in Wien begleitete ich in größeren und kleineren Verlagen über hundert Autoren dabei, ihre Bücher auf den Weg zu bringen. Darunter viele Sachbücher und Romane – mein Herz gehörte aber immer den Biografien. In das Leben von Persönlichkeiten einzutauchen, ihre Geschichten zu hören und für nachfolgende Generationen aufzuzeichnen inspiriert und erfüllt mich.

Wie bist Du auf die Idee gekommen, in diesem Bereich tätig zu werden?

Als ich verschiedenen Persönlichkeiten aus dem Kunst- und Kulturbereich dabei helfen durfte, ihre Lebensgeschichte in Buchform zu bringen, entdeckte ich meine große Leidenschaft. Bald wurde mir klar, dass nicht nur die Erinnerungen von Berühmtheiten es wert sind, für die Nachwelt erhalten zu bleiben. Denn jeder Mensch trägt eine Geschichte in sich. Jedes Leben ist es wert, erzählt zu werden: Von Höhen und Tiefen, Momenten der Stille, Stunden der Freude oder des Abenteuers. Und so überrascht mich die Nachfrage nicht: Kinder, Enkelkinder verspüren eine große Sehnsucht danach, zu erfahren, wie das Leben ihrer Vorfahren verlaufen ist.

Warum hast Du Dich für den Standort Wien entschieden?

Die schönste Stadt der Welt hat das oberösterreichische Landmädel einfach nicht mehr hergegeben. Mit meinem Mann und unseren beiden Söhnen wohne ich am Stadtrand – Dorfleben pur und Wienerwald vor der Haustür.

Was gefällt dir am Selbständigsein?

Ich genieße die Freiheit, trage die Verantwortung für jeden meiner Schritte, bin unabhängig und treffe bewusst die Entscheidungen über mein Leben.

Wo sind für dich die Schwierigkeiten beim Selbständigsein?

Mit zwei Kindern im Kindergarten- und Volksschulalter erinnert mich mein beruflicher Alltag manchmal an eine Zirkusnummer. Ich jongliere, balanciere, bin Domteurin und Direktorin – und mache hinterher die Manege sauber. Meine vielen Rollen ermöglichen mir große Freiheit, aber auch eine strukturierte Planung und ein Netzwerk, dass mich beruflich und privat trägt.

Wie bist du zur Grünen Wirtschaft gekommen?

Die grünen Themen sind in meiner Familie seit meiner Kindheit präsent. Ich spüre ein großes Bedürfnis, mich für soziale Gerechtigkeit und umweltpolitische Themen einzusetzen. Die Menschen der Grünen Wirtschaft vereint ihr starker Einsatz für ein faires Wirtschaften. Die Unternehmer*innen möchten ihren Beruf nicht auf Kosten von Menschen oder der Umwelt ausüben. Und das ist auch mein größtes Anliegen.

Warum hast du dich entschieden, in der Wirtschaftskammer aktiv zu werden? Was ist deine Vision, dein Ziel? Was wünscht du dir?

Wer an die Wirtschaftskammer denkt, hat sofort ein Bild im Kopf: weiße, alte Männer. Wer den Funktionärsleitfaden gelesen hat, weiß, dass darin eigentlich nur Männer angesprochen werden. Es ist an der Zeit, etwas zu ändern, der ungleichen Behandlung von Männern und Frauen in der Wirtschaftskammer entgegenzutreten. Das ist meine Vision: Sexismus und Diskriminierung haben in der Wirtschaftskammer keinen Platz mehr.

Was sind deine Aufgaben in der Wirtschaftskammer? Was treibt dich an, in der Wirtschaftskammer tätig zu sein? Gibt es etwas, das du erreichen möchtest?

Als Obfrau Stellvertreterin sehe ich meine Aufgabe vor allem in einer Kontrollfunktion. Wir Mandatar*innen der Grünen Wirtschaft wollen in dieser Parallelwelt, in der viel Genickt und wenig hinterfragt wird, eine kritische Stimme sein. Wir bilden ein Gegengewicht in unserer Fachgruppe und es macht Freude, zu sehen, dass wir – wenn manchmal auch nur im Kleinen – etwas verändern können.