Stelle bitte kurz dich und dein Unternehmen vor.

vielseitig sind drei Frauen, die seit 2008 Kulturprojekte realisieren. Ich bin die Buchproduzentin im Team und unterstütze Verlage dabei, Bücher von der Idee in die Umsetzung zu bringen. Konkret bedeutet das, ich achte auf Inhalt, Kosten und Zeit und koordiniere die Teams.

Wie bist Du auf die Idee gekommen, in diesem Bereich tätig zu werden?

Mein Opa hatte bereits eine Buchhandlung, meine Tante machte zwei daraus und meine Versuche, mich für etwas anderes als die Buchbranche zu erwärmen, schlugen fehl. Nach vielfältigen Stationen in der Branche (mit 27 übernahm ich auch die GF der Innenstadt-Buchhandlung), habe ich als Programmleiterin im Residenz Verlag gesehen, was in der Branche fehlt. Mit zwei ehemaligen Kolleginnen habe ich also ein Kompetenzzentrum Buch geschaffen, das sich dem Namen gehorchend immer wieder an die Bedürfnisse des Markts anpasst.

Warum hast Du Dich für den Standort Wien entschieden?

Lebendig, aufgeschlossen und modern. Leben und arbeiten müssen im Einklang sein, ich will nur dort arbeiten, wo ich auch gerne meinen Alltag verbringe. Das ist seit zwölf Jahren Wien Neubau, der gelebte Beweis für grüne Lebensqualität.

Was gefällt dir an der Selbstständigkeit?

Beweglich sein und bleiben, unbegrenzte Möglichkeiten zu haben, und in jede Richtung gestalten zu können.

Wo sind für dich die Schwierigkeiten der Selbstständigkeit?

Das finanzielle und soziale Sicherheitsnetz ist dünner geknüpft als in einem Anstellungsverhältnis. Und natürlich braucht man auch mehr Energie, um Fachfrau, Managerin und Unternehmerin in einer Person zu vereinen. Also sowohl für die Infrastruktur, die Aufträge zu sorgen, wie diese abzuwickeln.

Wie bist du zur Grünen Wirtschaft gekommen?

Eine Branchenkollegin hat in mich in die Branchenvertretung geholt, die damalige Geschäftsführerin der Grünen Wirtschaft hat mir die Möglichkeiten der Grünen Wirtschaft nähergebracht und mich für die Themen und Menschen begeistert.

Warum hast du dich entschieden, in der Wirtschaftskammer aktiv zu werden? Was ist deine Vision, dein Ziel? Was wünscht du dir?

Mein ursprünglicher Reflex gegen die Zwangsmitgliedschaft einzutreten, ist der Überzeugung gewichen, dass gerade die kleineren Unternehmen von einer gemeinsamen Stimme profitieren können. Dazu müssen aber auch die kleineren Unternehmer*innen vertreten sein. Das muss frau sich erst einmal leisten können bzw. zu geben bereit sein. Gerade weibliche Vertreterinnen sind in der Welt der Sitzungen selten zu treffen.

Was sind deine Aufgaben in der Wirtschaftskammer? Was treibt dich an, in der Wirtschaftskammer tätig zu sein? Gibt es etwas, das du erreichen möchtest?

Ich bin Mandatarin der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft Wien und des Fachverbands. Des Weiteren bin ich Spartenobmann Stellvertreterin in Wien und Delegierten des Wirtschaftsparlaments. Ich sehe mich als Praktikerin, die Kontrolle und Transparenz in der Interessensvertretung lebt. Vieles kann verbessert werden, wenn Ideen mit gelebten Unternehmer*innentum gefüllt werden. Oft wissen Funktionär*innen gar nicht, wo bei einer Einzelunternehmer*in der Schuh drückt oder benennen aus Scham ihre Probleme nicht. Wenn aber eine aufsteht und sagt, das kann ich nicht vertreten oder das verstehe ich nicht, trauen sich auch mehr (über die Fraktionsgrenzen hinweg).