24-Stunden Betreuung-der blinde Fleck der Pflegepolitik

Trotz der wichtigen Arbeit in systemerhaltender Rolle sind 24-Stunden-Betreuer:innen mit der sozialen Unsicherheit von Unternehmer:innentum und prekären Einkommensverhältnissen konfrontiert. In die seit der gesetzlichen Regelung 2007 (Schein)Selbstständigkeit gedrängt, sind diese stark benachteiligt in ihrer sozialen Absicherung und in ihrem Zugang zu Leistungen.

Was braucht es?

  • Verbesserungen der Arbeits- und Lebensbedingungen der migrantischen Personenbetreuer:innen durch die Etablierung und Einhaltung von Mindeststandards und Maßnahmen der Qualitätssicherung.
  • Einführung eines verpflichtenden Qualitätssiegels für alle in Österreich tätigen Agenturen und die Durchführung von regelmäßigen unabhängigen Qualitätskontrollen der Arbeits- und Lebensbedingungen der Betreuer:innen.

  • Nachbesserung im Bereich der Einkommen, der sozialen Absicherung (Kranken-, Arbeitslosen- und Pensionsleistungen), als auch der Informationsweitergabe über die bestehenden Gesetze und Regelungen zur Personenbetreuung im Privathaushalt.

  • Schaffung einer Einrichtung an die sich Betreuer:innen bei Diskriminierung, sexueller Belästigung und Gewalterfahrungen wenden können.

  • Schaffung einer eigenen Fachgruppe für Personenbetreuer:innen: Aktuell sind diese gemeinsam mit Vertreter:innen der Agenturen in einer Fachgruppe – die Vertretung der eigenen Interessen in einem gemeinsamen Ausschuss mit den Quasi-Arbeitgeber:innen ist realitätsfern.

„Unser Einsatz hat sich ausgezahlt“

Aufatmen bei Personenbetreuer:innen: Erleichterung bei der Fotobeibringung auf E-Cards im Nationalrat beschlossen Zu Jahresbeginn 2024 verloren E-Cards ohne Foto ihre Gültigkeit. Im Gegensatz zu Österreicher:innen mussten Personen ohne österreichische Staatsbürgerschaft für die Hinterlegung eines solchen E-Card-Fotos bislang eine Landespolizeidirektion oder die Außenstellen des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl (BFA) aufsuchen.

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GW-Initiative für 24-Stunden-Betreuer:innen

In Österreich sind derzeit rund 62.000 Menschen in der 24-Stunden-Betreuung von rund 30.000 Betreuungsbedürftigen tätig – davon 92 % Frauen und 8 % Männer. Sie werden von 978 Agenturen vermittelt und bezahlen zwischen 55 und 96 Euro Grundumlage pro Jahr an die jeweilige Fachgruppe im Bundesland, wo ihr Gewerbe gemeldet

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