WAS UNS BEWEGT #WUB
Was bewegt dich? Was bewegt mich? Darüber macht sich August Lechner, Sprecher der Grünen Wirtschaft Niederösterreich, regelmäßig in seinem Meinungsbeitrag Gedanken.
Trinkgeld: Geschenk oder Lohn?
Seit Wochen wird es debattiert – und ich misch mich jetzt auch ein. Die Grüne Wirtschaft sagt klar: Trinkgeld ist Anerkennung, kein Lohnbestandteil. Und genau so soll es auch behandelt werden.
Während andere fordern, Trinkgeld voll zu versteuern und in Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld und SV-Beiträge einzurechnen, sagen wir: Stoppt den Unsinn. Was Kund:innen freiwillig geben, soll nicht zur Belastung für Betriebe und Mitarbeitender werden.
Was wir wollen:
• Faire Grundlöhne – Trinkgeld darf kein Ausrede für miese Bezahlung sein.
• Trinkgeld bleibt steuerfrei, solange es freiwillig und ortsüblich ist.
• 60 € SV-Freibetrag pro Monat beibehalten – mit Inflationsanpassung.
• Keine Einbeziehung in Sonderzahlungen – sonst wird’s juristisch absurd.
• Bargeldloses Trinkgeld fördern, z. B. via QR-Code oder Terminal-Auswahl – transparent & nachvollziehbar.
Was wir ablehnen:
Eine völlige SV-Befreiung, wie sie von der Wirtschaftskammer gefordert wird. Klingt nett – schadet aber langfristig den Beschäftigten, weil ihre Leistungsansprüche sinken.
Wir sagen:
Trinkgeld ist kein Systemlohn, sondern gelebte Wertschätzung. Wer daran schraubt, gefährdet Vertrauen, Fairness und einfache Lösungen – und genau die brauchen wir.
Nächster Schritt:
Branchen an einen Tisch: Gastronomie, Handel, Friseur, Reinigung. Was fair ist, wissen die, die täglich im Service stehen.
Bis dahin gilt: Steuern, wo’s Sinn macht. Lassen, wo’s schadet.
Und vor allem: Vertrauen statt Misstrauen.