Die zweite und dritte Haut

Michaela Hudecova-Königshofer ©fiafotografie

Michaela Hudecová-Königshofer hat Wirtschaft und Modedesign studiert und ist seit 2006 Gewerbetreibende. Sie betreibt ihr Atelier »schnittBOGEN« seit 2012 mit anderen Kreativen: »Wir sind unter zwei Stadtbahnbögen an der Grenze zwischen 6. und 15. Bezirk zuhause.«

In ihrer Schneider:innenwerkstatt werden mit Michaelas Hilfe aus Ideen, die mit Textilien zu tun haben, Wirklichkeit: Bekleidung, Accessoires, Taschen und vieles mehr. Dazu erstellt die Unternehmerin technische Unterlagen für andere Designer:innen. Neben klassischen Schnitt-Erstellungen und Prototyping ist auch Corporate Design eines ihrer Beschäftigungsfelder. Michaela Hudecová-Königshofer teilt ihr Know-how gern in Workshops, bildet Lehrlinge aus und ist Partnerin im Reparaturnetzwerk: »Ich finde, Nachhaltigkeit bedeutet vor allem, das zu verwenden, was schon da ist.«

Was der Unternehmerin in ihrer Arbeit wichtig ist, ist die Verbundenheit zu und der Austausch mit anderen Kreativen. Im »schnittBOGEN« hat auch das Platz: »Hier gibt es gemeinschaftlich genutzte Flächen mit fünf fixen Arbeitsplätzen, die von tollen Kolleg:innen belegt sind: Goran Bugaric, Klara Neuber, Evelin Grubbauer, Linda Sekoll und Barbara Pesendorfer«, erzählt die Unternehmerin im Interview:

Was hat dich inspiriert, dich selbstständig zu machen?

Michaela Hudecová-Königshofer: Mich hat Innovation inspiriert. Das Konzept des Co-Working-Space für Mode war damals noch neu und der Zuspruch meiner Kolleg:innen hat mich damals enorm angetrieben. Ich hatte, was es brauchte: Den richtigen Zeitpunkt, einen passenden Raum und beflügelnde Ideen. Wenn’s passt, dann passt’s!

Wieso ich also Unternehmerin bin? Weil es den Job, den ich mache, einfach nicht gab. Und weil ich auch gerne meine eigene Chefin bin.

Was ist »grün« an deinem Unternehmen?

Abgesehen von der Fassade? Das, was im schnittBOGEN geschieht. Wir stellen die zweite oder dritte Haut der Menschen dort her, wo sie auch getragen wird! Unser Platz in der Lieferkette und das Arbeiten mit nachhaltigen Materialien tragen dazu bei, dass ich mein Unternehmen nachhaltig und guten Gewissens führen kann. Außerdem vernetze ich Kund:innen mit regionalen Zuliefer:innen und unterstütze somit andere darin, grün arbeiten zu können.

Wofür brennst du als Unternehmerin?

Ich brenne für Kooperation. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass in Zusammenarbeit immer Besseres entsteht als im Alleingang.

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte Vanessa Zwieb

Links:

Website: www.schnittbogen.at
Facebook: SchnittBOGEN
Instagram: schnittbogen


Fotocredit Titelbild: fiafotografie