WK-Fraktion für Stärkung von Frauen in der Wirtschaft und fairer Repräsentation in der Kammer

Die Grüne Wirtschaft tritt zu den WK-Wahlen von 10. bis 13. März mit dem höchsten Frauenanteil aller wahlwerbenden Fraktionen an. Mit 648 Kandidatinnen setzt die WK-Fraktion damit nicht nur inhaltlich, sondern auch in der Repräsentation innerhalb der Kammer auf die Stärkung von Frauen in der Wirtschaft. Dass es bei der Interessensvertretung von Unternehmerinnen durch die ÖVP-Wirtschaftsbund-geführte WKO nach wie vor enormen Nachholbedarf gibt, zeigen aktuelle Zahlen: Der Frauenanteil liegt in den Präsidien der WKO bei 26,67 %. Ein Umstand, der sich auch in den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen widerspiegelt. 2025 kämpfen Frauen in der Wirtschaft immer noch gegen Hürden bei der Unternehmensfinanzierung und sind mit einem enorm hohen und weiter steigenden Gender-Pay-Gap unter Selbstständigen konfrontiert. Die Grüne Wirtschaft zieht anlässlich des Weltfrauentags Bilanz und macht auf die Schieflage in der Vertretung und Repräsentation von Frauen aufmerksam.

Frauen als Unternehmer:innen längst keine Neuheit mehr
Rund 47 % aller Unternehmer:innen in Österreich sind Frauen. Unter den Neugründungen waren Frauen 2024 sogar in der Überzahl: ganze 52 % aller Neugründungen gingen im Vorjahr auf Frauen zurück. Auf die Lebensrealitäten und Bedürfnisse von Unternehmer:innen einzugehen, sollte für die Interessenvertretung in den kommenden Jahren Priorität sein. Immerhin liegt der Anteil der Frauen unter den Neugründungen bereits seit 10 Jahren bei über 50 %. Dabei gilt es, die Rahmenbedingungen für Unternehmerinnen bezüglich Elternschaft, der sozialen Sicherheit, der Unternehmensfinanzierung und in der politischen Repräsentation zu verbessern.

Elternschaft als Herausforderung
Die Entscheidung, Kinder zu bekommen, ist eine höchstpersönliche und beruht auf individuelle Abwägungen sowie Lebens- und Wertvorstellung. Aus den Zahlen der Sozialversicherungen lässt sich allerdings ein strukturelles Problem erkennen: unselbstständig Beschäftigte bekommen 2,5-mal häufiger ein Kind als Selbständige. Neben untauglichen Bedingungen beim Mutterschutz für Unternehmerinnen bilden die praxisfernen Möglichkeiten zur Gestaltung der Zeit nach der Geburt speziell für EPU enorme Hürden in der Elternschaft.

Einkommensungleichheit und Armutsgefährdung in der Pension
Ausschließlich selbstständig erwerbstätige Frauen verdienen laut aktuellem Bericht des Rechnungshofs im Durchschnitt nur 7.579 Euro jährlich und damit weniger als die Hälfte von selbstständigen Männern (20.244 Euro). Der Gender-Pay-Gap liegt unter Selbstständigen bei 62,6 %. Statt sich langsam zu schließen, vergrößert sich dieser unter Selbständigen sogar: Laut Rechnungshofbericht lag der Gender-Pay-Gap 2022 noch bei 56,8 %. Diese Einkommensungleichheit wirkt sich auch auf die Höhe der Pension aus. Durch ihr geringeres Einkommen haben Unternehmerinnen ein deutlich höheres Risiko, in der Pension in die Altersarmut abzurutschen.

Zeit für eine Wende in der Wirtschaftskammer
Unternehmerinnen finden in Österreich aktuell keine schlagkräftige Vertretung ihrer Interessen vor. „Im Regierungsprogramm der neuen Zuckerlkoalition findet sich zur Verbesserung der Rahmenbedingungen lediglich eine nichtssagende Zeile. Konkrete Maßnahmen fehlen vollständig.“ so Sabine Jungwirth, Bundessprecherin der Grünen Wirtschaft und einzige weibliche Fraktionsvorsitzende in der WKO. Und weiter: „Wir erachten den aktuellen Status-Quo der Interessenvertretung der Unternehmerinnen in der Wirtschaftskammer für zu wenig schlagkräftig. Es braucht deutlich mehr Frauenpower in der WKO, um endlich substantielle Verbesserungen zu erreichen.“

Das vollständige Programm der Grünen Wirtschaft zu den im März stattfindenden WK-Wahlen und zur Gleichstellung von Frauen in der Wirtschaft finden Interessierte hier.