Unserer Region droht eine klare Warnung: Neue wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass unser Klima sensibler auf Treibhausgasemissionen reagiert, als bisher angenommen wurde. Diese Fakten verlangen nicht nur konsequenten Umweltschutz, sondern sichern auch die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts Kärnten, unsere regionale Unabhängigkeit und den Wohlstand aller Kärntnerinnen und Kärntner. Als Grüne Wirtschaft Kärnten fordern wir daher eine zukunftsweisende Energiewende – und das jetzt!
Ein Weckruf aus der Wissenschaft
Eine kürzlich veröffentlichte Studie in der Fachzeitschrift Environment: Science and Policy for Sustainable Development, unter der Leitung renommierter Klimawissenschaftler wie James Hansen, zeigt:
Das Klimasystem reagiert empfindlicher auf Treibhausgasemissionen als bislang angenommen.
Auch wenn das angestrebte 2 °C-Ziel (Ausweichziel des Pariser Klimaabkommens) heute nahezu in weite Ferne rückt, dürfen wir nicht untätig bleiben. Wie unser Sprecher Markus Ertel betont:
„Die Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnisse fordern von uns jetzt entschlossenes Handeln. Kärnten muss seinen Beitrag leisten, um den unvermeidlichen Klimafolgen entgegenzuwirken – auf Basis harter Fakten und Evidenz.“
Diese Erkenntnisse bilden den wissenschaftlichen Unterbau unserer Forderung: Wir müssen handeln – und zwar nachhaltig und zukunftsorientiert.
Die moderne Energiestrategie Kärntens
Kärnten besitzt enormes Potenzial, eine Vorreiterrolle in der Energiewende einzunehmen. Unsere Vision umfasst drei zentrale Säulen:
- 100 % erneuerbare Energieversorgung:
Im Einklang mit Österreichs Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden, und der EU-Vorgabe der Klimaneutralität bis 2050. - Energieeffizienz und -einsparung:
Ziel ist es, den Endenergiebedarf bis 2040 um rund 30 % zu senken durch Elektrifizierung und Effizienzsteigerung. - Ausgewogener Energiemix:
Ein idealer Mix aus zusätzlich 50 % Windkraft und 50 % Photovoltaik zur bestehenden Wasserkraft – wobei insbesondere im Winter die Windkraft als kostengünstigste und zuverlässigste Option hervorsticht.
Mit modernster Inshore-Technologie, gezielter Flächenausweisung und einer konsequenten Planung wollen wir den Ausbau der Windkraft vorantreiben, um den steigenden Energiebedarf nachhaltig und wirtschaftlich zu decken.
Wirtschaftliche Weichenstellung und regionale Unabhängigkeit
Unsere Strategie ist nicht nur ein ökologisches Gebot, sondern auch ein Garant für den Fortbestand unseres Wirtschaftsstandorts. Ohne den notwendigen Ausbau erneuerbarer Energien drohen gravierende Konsequenzen:
- Wirtschaftliche Schäden:
Fehlende Planungssicherheit führt zu erheblichen Zusatzkosten – beispielsweise müssten pro ausgebliebenem Windrad 50 bis 80 Hektar Freiflächen-Photovoltaik mit teuren Energiespeicherlösungen kompensiert werden. - Regionale Abhängigkeiten:
Ein unzureichender Ausbau könnte Kärnten in eine Abhängigkeit von synthetischen Kraftstoffen und unsicheren Lieferketten treiben. - Gefährdung von Arbeitsplätzen:
Ohne den Ausbau sauberer Energiequellen droht die Verdrängung der heimischen Industrie und der Verlust regionaler Wertschöpfungsketten.
Diese Risiken machen deutlich: Es geht um mehr als Umweltschutz – es steht unser gesamter Wirtschaftsstandort auf dem Spiel!
Kritik an politischer Kurzsichtigkeit
Statt mutiger Fortschritte sehen wir in der aktuellen Politik eine eklatante Führungsschwäche. Ein kürzlich erzielter Vier-Parteien-Kompromiss blockiert den Ausbau neuer Windkraftanlagen in Kärnten fast vollständig. Nur 14 bestehende Anlagen sowie 32 fortgeschrittene Genehmigungsverfahren dürfen weitergeführt werden. Diese befristete Bausperre drosselt systematisch das Potenzial unserer Windenergie und gefährdet damit unsere regionale Wettbewerbsfähigkeit.
Besonders besorgniserregend ist die manipulative Fragestellung der Volksbefragung vom 12. Jänner 2025, die unter dem Vorwand des Naturschutzes ein landesgesetzliches Verbot weiterer Windkraftanlagen in bergigen Regionen fordert. Diese Suggestivfrage lenkt die öffentliche Meinung in eine bestimmte Richtung und verschleiert die langfristig negativen wirtschaftlichen Folgen. Die populistische FPÖ, die diese Volksbefragung vorangetrieben hat, relativiert zudem den menschengemachten Klimawandel – ein klares Zeichen politischer Realitätsverweigerung.
Unsere Forderung an die Landesregierung
Wir von der Grünen Wirtschaft Kärnten rufen die Landesregierung eindringlich dazu auf, endlich eine langfristige, transparente und wissenschaftsbasierte Strategie zu verfolgen. Es ist höchste Zeit, dass die Politik aus der Defensive heraustritt und den Ausbau erneuerbarer Energien aktiv fördert – statt sich hinter verängstigten Kompromissen zu verstecken.
Die moderne Energiestrategie Kärntens sichert nicht nur unseren ökologischen Fußabdruck, sondern auch den Fortbestand unserer heimischen Wirtschaft und die regionale Unabhängigkeit. Nur durch entschlossenes Handeln können wir steigenden Strompreisen, Deindustrialisierung und einer wachsenden Abhängigkeit von teuren Energieimporten entgegenwirken.
Gemeinsam in eine klimafreundliche Zukunft
Die Herausforderungen sind groß, aber die Chancen ebenso: Mit einer klaren, zukunftsweisenden Energiewende stellen wir uns den Herausforderungen des Klimawandels und sichern gleichzeitig die wirtschaftliche Zukunft Kärntens. Wir laden alle Kärntnerinnen und Kärntner ein, diesen Weg mit uns gemeinsam zu gehen – für eine nachhaltige, wirtschaftlich starke und unabhängige Zukunft.