Wir sagen: Nicht in unserem Namen!

Am letzten Donnerstag haben sich etwa 30 Unternehmer:innen aus der Innenstadt auf dem Hauptplatz eingefunden, um gegen die Verkehrs- und Sozialpolitik der aktuellen Stadtregierung zu demonstrieren.

Präsentiert wurden von Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk und Regionnalstellenobmann Bernhard Bauer fünf Forderungen, wie man nach Meinung der Wirtschaftskammer den Wirtschaftsstandort Graz wieder beleben könnte. Leider wurden aber wiederum keine Lösungen, wie man die eigentlichen Probleme der Innenstadt-Wirtschaft wie z.B. die Konkurrenz durch den Online-Handel oder die exorbitant hohen Mietpreise lösen könnte, präsentiert.

Landessprecherin Andrea Kern – Foto: Philipp Podesser

Zeitgleich waren am Hauptplatz und in den Geschäftsauslagen von manchen Unternehmer:innen gelbe Plakate zu sehen, auf denen die bekannte Weissagung der Cree Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“ in Bezug auf sterbende Händler und Verkehrs- bzw. Sozialpolitik umgetextet wurde. Übrigens, die Plakate waren dann auch sehr schnell wieder verschwunden.

Wir finden es in einer Zeit der Rezession und der aufheizten Meinungsmache nicht sinnvoll, durch ein ständiges Gegeneinander die Stimmung weiterhin zu verschlechtern – auch wenn die Wirtschaftskammer-Wahlen vor der Tür stehen. Das hilft weder dem Standort noch der Wirtschaft.

Deshalb laden wir die rund 60 Unternehmen der Grazer Innenstadt, die sich mit Plakaten in ihren Geschäftsauslagen an der Protestaktion der Wirtschaftskammer beteiligt haben, mit einem offenen Brief ein, gemeinsam an modernen Lösungen für die Probleme in der Grazer Innenstadt zu arbeiten.

Wir veröffentlichen diese Einladung hier nochmals: Offener Brief Stadt oder Stillstand