Grüne Wirtschaft Kärnten fordert solidarischen Naturkatastrophen-Beitrag und gezielte Unterstützung für hybride Unternehmer

Die Grüne Wirtschaft Kärnten bringt zwei richtungsweisende Anträge zur kommenden Sitzung des Kärntner Wirtschaftsparlaments am 26. November 2024 ein. Im Fokus stehen Maßnahmen zur Klimawandelanpassung und die gezielte Unterstützung hybrider Unternehmer.

1. Antrag: Solidarischer Naturkatastrophen-Beitrag zur Klimawandelanpassung

Der Klimawandel führt vermehrt zu extremen Wetterereignissen, die Unternehmen und Privatpersonen gleichermaßen treffen können. Die jüngsten Starkregenfälle in Österreich und Norditalien haben erneut die verheerenden Auswirkungen dieser Naturkatastrophen verdeutlicht. Eine umfassende Versicherung gegen Naturereignisse wie Hochwasser, Stürme oder Erdbeben ist jedoch für viele Unternehmen in Risikogebieten kaum noch realisierbar.

Die Grüne Wirtschaft fordert daher die Einführung eines solidarischen Naturkatastrophen-Beitrags. Dieser könnte durch einen moderaten Beitrag von 1 % auf die Prämien der Sachversicherungen finanziert werden. Damit ließe sich ein Solidaritätstopf von über 66 Millionen Euro pro Jahr schaffen, der betroffenen Unternehmen und Privatpersonen zugutekäme. Eine Anpassung der Versicherungssteuer könnte sogar eine Entlastung der Betriebe ermöglichen und den Topf auf nahezu 200 Millionen Euro erhöhen.

„Der solidarische Naturkatastrophen-Beitrag wäre ein essenzieller Schritt, um die Versicherungswirtschaft in die Lage zu versetzen, auch Unternehmen in Hochrisikogebieten abzusichern und bestehende Deckungslücken zu schließen. Dies wäre ein Gewinn für alle versicherten Betriebe und Privatpersonen,“ betont Markus Ertel, Landessprecher der Grünen Wirtschaft Kärnten und Delegierter zum Wirtschaftsparlament.

2. Antrag: Unterstützung für hybride Unternehmer

Rund ein Fünftel der österreichischen Ein-Personen-Unternehmen (EPUs) sind hybride Unternehmen, deren Inhaber

neben ihrer Selbstständigkeit auch einer Anstellung nachgehen. Vor allem Menschen über 50 und Frauen sind in dieser Gruppe stark vertreten. Hybride Unternehmersehen sich häufig komplexen rechtlichen, steuerlichen und versicherungsrechtlichen Herausforderungen gegenüber und haben oft erschwerten Zugang zu Förderungen.

Die Grüne Wirtschaft Kärnten fordert daher den Ausbau der Beratungs- und Unterstützungsangebote der Wirtschaftskammer Kärnten für hybride Gründer. Spezifische digitale und analoge Beratungsangebote sowie regelmäßige Events und Netzwerktreffen könnten diesen Unternehmer wertvolle Orientierung und Unterstützung bieten. Ein intensiverer Austausch mit Förderstellen soll die Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse und Hürden hybrider Unternehmen lenken.

„Hybride Unternehmer leisten einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft und tragen durch ihre Flexibilität zur Innovationskraft bei. Die Wirtschaftskammer Kärnten kann hier mit ihrer Expertise ein wertvolles Unterstützungsnetzwerk schaffen, das den komplexen Anforderungen dieser Gruppe gerecht wird,“ so Ertel.

Mit diesen Anträgen zeigt die Grüne Wirtschaft Kärnten einmal mehr, dass sie sich für eine zukunftsorientierte, solidarische und faire Wirtschaftspolitik einsetzt. Sie lädt alle Fraktionen ein, die Anträge zu unterstützen und so einen Schritt in Richtung einer nachhaltigen und unterstützenden Wirtschaftslandschaft zu setzen.