Herzliche Begegnungen und vielfältige Eindrücke aus dem Alsergrund

Im Oktober 2024 luden die Grünen Alsergrund und die Grüne Wirtschaft zu zwei inspirierenden Grätzwalks durchs Lichtental und rund um die Mariannengasse ein. Vom Café mit Rösterei bis zur Töpferwerkstatt, vom Comicladen zum Feinkostgeschäft – jeweils fünf sehr unterschiedliche Geschäfte und Gastronomien haben Interessierte aus dem Bezirk gemeinsam mit der Sprecherin der Grünen Alsergrund, Josefa Molitor-Ruckenbauer, und der Regionalsprecherin der Grünen Wirtschaft Wien, Sonja Franzke besucht. Dabei bekamen wir einen außergewöhnlichen Einblick in das lebendige und engagierte Kleinunternehmertum im Alsergrund.

Kalter Regen begleitete den ersten Grätzlwalk. Umso wärmer war der Austausch in den Cafés, Restaurants und Geschäften quer durchs Lichtental am Alsergrund.

© Inés Bacher
© Inés Bacher

Angefangen im stilvoll eingerichteten El Café erzählte uns die Pächterin von den zahlreichen Sorten, die der Eigentümer von seinen Kaffeereisen durch Südamerika und Afrika mitbringt. Olfaktorische Highlights sind die monatlich stattfindenden Kaffeeröstungen, bei denen die vielschichtigen Aromen der frischen Bohnen in Mitten des Cafés mit der hauseigenen Röstmaschine herausgearbeitet werden. Nicht nur dabei wird das Café zu einem beliebten Treffpunkt am Rande des Lichtentals.

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Mit Schirm und Regenschutz ging es weiter in die Pictopia Comic-Buchhandlung. Mit einem herzlichen Hallo! werden wir in die große und unfassbar vielfältige Welt der Comics begleitet. Benutzer:innenfreundlich sind die Hefte und Bücher thematisch angeordnet. Von eher düsteren Werken übers Mittelalter hin zu politischen Kreationen und kinderfreundlichen Arbeiten – hier findet sich für fast jedes Interesse etwas. Sebastian Broskwa berichtet auch euphorisch von dem im Anschluss stattfindenden, ersten In-Store-Comic Festival, das kaum eine Stunde nach unserem Besuch startet. An diesen Pictopia Comic Tagen drehte sich dann alles um die Independent Comic Szene in Wien.

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Eine kleine und köstliche Stärkung gab es beim anschließenden Besuch des Wiener Hofladen. Regionale Lebensmittel aus dem Familienbetrieb im Burgenland von allerhöchster Bioqualität werden dort sowohl frisch als auch in verarbeiteter Form angeboten, ergänzt durch Besonderheiten anderer Wiener Produzent:innen. So sind die Regale in dem kleinen Laden mit allerlei Köstlichkeiten, von Senf, Pesto, Säften, Wein bis hin zu selbstgemachten Chillisoßen und Eingelegtem bis zur Decke vollgestellt und laden zum Mitnehmen und Verkosten ein.

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Dass Hochzeitsmode weder fad noch altbacken ist, beweist Julia König in ihrem Laden für Brautmode nur einige Meter weiter. Hier werden klassische maßgeschneiderte Kleider genauso wie ausgefallenere Couture Modelle, wie das Vulvakleid oder das Regenbogenkleid designt und produziert. Das macht Lust auf Mode. Mit ihren einfallsreichen Kreationen hat sich Julia bereits auf Modeschauen in Mailand einen Namen gemacht – ihre geschäftliche und auch handwerkliche Basis befindet sich allerdings in Wien im Lichtental und wir sind sehr froh darüber! Begeistert erzählt sie, dass der Durchbruch ihres Unternehmens durch den Besuch eines Seminars bei der Grüne Wirtschaft seinen Anfang nahm. Wie ernst sie das Thema Nachhaltigkeit nimmt, beweist sie durch kreative Ideen für ein zweites Leben von Brautkleidern.

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Bei erneut einsetzendem Regen gehen wir weiter ins Baomi – einem vietnamesisches Bistro- und Kinderspielcafé. Und der Weg hat sich definitiv ausgezahlt. Beim Reinkommen glaubt man, sich in einen Kindergarten verirrt zu haben. Nur der angenehme Duft nach vietnamesischer Küche lässt vermuten, dass sich mehr dahinter verbirgt. Durch einen Gang erreicht man den schönen und höher gelegenen Restaurantbereich. Das Konzept: Hier können Menschen mit (oder ohne) Kind gemütlich essen, und quatschen, während die Kleinen bei der großen Auswahl an Spielsachen ebenfalls voll auf ihre Kosten kommen. Kleiner Tipp: Die Sommerrollen sind wirklich außergewöhnlich gut!

Erfüllt und gut gelaunt geht der erste Grätzlwalk zu Ende. Wir freuen uns und sind gespannt auf die darauffolgende Woche!

© Inés Bacher
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Der zweite Grätzlwalk startete bei Uudam in der Spitalgasse. Das familiengeführte, vegane Restaurant bietet eine Vielzahl an pflanzlichen Versionen klassischer vietnamesischer Gerichte und lädt dabei bei ruhiger Atmosphäre zum Verbleiben ein. Eine Besonderheit ist die große Auswahl an Tees, die vor Ort getrunken, aber auch in getrockneter Form für zuhause mitgenommen werden können. Auch aufgrund der moderaten Preise ist der kleine Laden bei Studierenden sehr beliebt.

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Weiter ging es zu dem Radgeschäft eBike now21. Norbert Olsacher ist ein echter Experte auf dem Gebiet der elektronischen Fahrräder und kennt alle neuesten Techniken und Trends. Service spielt hier eine besondere Rolle. So erhält man als Schmankerl beim Kauf eines eBikes auch den ersten Service kostenlos dazu. Außerdem führt er den interessierten Besucher:innen aus dem Bezirk eine Neuheit vor: die Easy Motion Skin. Einen kabellosen Anzug, der auch ohne Training die Muskeln stimuliert.

 

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Analog und handwerklich zu Sache geht es dagegen bei unserer nächsten Station – in der Handwerkstatt WerkWerk. In dem Kreativstudio basteln und töpfern Besucher:innen vor sich hin und sind so in ihre Arbeit vertieft, dass wir kaum Beachtung bekommen. Einer der drei Betreiber:innen, Franz Bandl, erklärte uns detailliert das Konzept und die Geschichte des beliebten Werkraums. Man will sich am liebsten gleich dazusetzen und loslegen.

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Nach einem kurzen Bummel begrüßte uns bei markta der Geschäftsführer in dem neu eröffneten Supermarkt von Teresa Imre für regionale Lebensmittel direkt an der Alserstraße. Der stilvoll und weitläufig eingerichtete Markt entschleunigt das Einkaufen und bietet hochwertige Waren aus dem Wiener Umland. Regional, innovativ und in bester Qualität. Kaum eine:r verließ den Laden ohne sich die ein oder andere Köstlichkeit gekauft zu haben.

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Einen kulinarischen Höhe- und Schlusspunkt erlebten wir im Fratelli Valentino. Für Liebhaber:innen der italienischen Gastronomie ist hier die genau richtige Adresse. Gastfreundlich, lebhaft und gesellig präsentiert sich die kleine italienische Bar, deren Käsetheke zum Kosten und Schmausen einlädt. Der selbstgemachte Käse nach Rezeptur aus Apulien ist aber auch was ganz Besonderes. Sehr gesellig und gut gelaunt klingt auch der zweite Grätzlwalk aus – Wiedersehen macht Freude!

Die herzlichen Begegnungen während des Grätzlwalks haben gezeigt, wie wertvoll kleine, kreative und bemühte Geschäfte und Restaurants für die Lebendigkeit eines Grätzls sind. Für uns als Grüne Wirtschaft sind diese Begegnungen eine Bestätigung, sich für diese einzusetzen und genau dafür die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen.

DANKE an alle mitwirkenden Unternehmerinnen und Unternehmer für Gastfreundschaft, Geschichten, Gedanken und Geschenke sowie an Inés Bacher für die tolle fotographische Begleitung!