WAS UNS BEWEGT #WUB
Was bewegt dich? Was bewegt mich? Darüber macht sich unser Regionalsprecher August Lechner regelmäßig in seinem Meinungsbeitrag Gedanken …
Betonpolitik in Niederösterreich
Der aktuelle Bericht des Rechnungshofs zur Klimaanpassung in den Städten Wiener Neustadt und Wels sorgt derzeit für große Aufmerksamkeit. Der Rechnungshof hat überprüft, inwiefern diese Städte auf die Auswirkungen der Klimakrise vorbereitet sind, und das Ergebnis ist alarmierend: Wiener Neustadt weist ein enormes Risiko von Hitzeinseln auf, bedingt durch zu wenig Begrünung und massive Bodenversiegelung. Das zeigt, dass die Stadtregierung, die auf alte, nicht nachhaltige Bauprojekte setzt, die Zukunftsfähigkeit der Stadt aufs Spiel setzt.
Die Kritik des Rechnungshofs ist mehr als nur eine formale Anmerkung. Sie stellt uns vor die Frage, welche Art von Wirtschaftspolitik wir in Niederösterreich wollen – und welche Auswirkungen diese auf unsere Region hat. Die Entscheidung der Wiener Neustädter Stadtregierung und deren Bürgermeister Claus Schneeberger, weiterhin auf Beton und kurzfristige Profite zu setzen, steht im krassen Widerspruch zu dem, was wir in der Grünen Wirtschaft als dringend notwendig erachten: nachhaltige Innovationen und langfristig angelegte wirtschaftliche Strategien, die uns fit für die Zukunft machen.
Natürlich verstehen wir, dass viele Menschen in unsicheren Zeiten wie diesen – geprägt von Teuerung und wirtschaftlichem Druck – das Verlangen haben, auf Altbewährtes zurückzugreifen. Jahrzehntelang hat diese Art des Wirtschaftens für Erfolg gesorgt. Doch die Spielregeln haben sich geändert. Die Klimakrise ist real, neue Player treten in den Markt, und die Konsument:innen ändern ihr Kaufverhalten, sowohl im B2C- als auch im B2B-Bereich. Die Rückkehr zu alten Modellen mag kurzfristig Erleichterung bringen, doch sie würde langfristig zum wirtschaftlichen und ökologischen Kollaps führen.
Ein weiterer Aspekt, der viele von uns stark betrifft, ist die steigende Teuerung. Immer mehr Menschen haben das Gefühl, dass sie sich das tägliche Leben bald nicht mehr leisten können. Doch genau hier setzt die Grüne Wirtschaft an: Nachhaltigkeit ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch der einzige Weg, um langfristig stabile Preise und eine gesunde Wirtschaft zu sichern. Wenn wir auf erneuerbare Energien und regionale Wertschöpfung setzen, reduzieren wir unsere Abhängigkeit von teuren Rohstoffen und steigenden Energiepreisen.
Es geht jetzt darum, die Weichen für eine grüne und stabile Zukunft zu stellen. Die kurzfristigen Lösungen der derzeitigen Stadtpolitik mögen verlockend erscheinen, doch sie schaffen Probleme, die uns in wenigen Jahren teuer zu stehen kommen könnten. Lassen Sie uns gemeinsam dafür kämpfen, dass Niederösterreich ein Vorbild für nachhaltige Wirtschaft wird, die sowohl ökologische als auch soziale Verantwortung übernimmt – und von der wir alle profitieren werden.
August Lechner
Regionalsprecher der Grünen Wirtschaft NÖ