3 Fragen an: Helmut Karas

Helmut Karas ©Waltraud Sinawehl

Helmut Karas ist quasi von der Natur in die Selbstständigkeit gewachsen – das lässt sich aus seinem Lebensverlauf herauslesen. Aufgewachsen ist der Unternehmer im Raum Wiener Neustadt, wo er sich stets draußen aufgehalten hat: Auf Wiesen, beim Fluss, an der frischen Luft.

Seine Kindheitshelden waren Peter Pan und Sherlock Holmes. Als junger Erwachsener entschied sich Helmut Karas dazu, Lehramt zu studieren: »Ein Irrtum, der mit einem Studienabbruch endete.« Ein Irrtum oder ein simples Nein hält ihn allerdings nicht auf, wie Helmut uns weiter verrät: »Dort, wo jemand sagt: „Das geht nicht“, beginnt mein Kopf zu arbeiten. Er malt sich aus, wie toll es wäre, wenn es doch geht. Dann beginnt das Abenteuer mit Scheitern und Rätseln, aber meistens hat er recht.«

Die Begeisterung für die Logik bringt Helmut später zum Programmieren. Er spielt einige Aufgabengebiete durch und wird zum Analytiker, Organisator und entwickelt sich weiter in Richtung Qualitätsmanagement. Er verantwortet Projekte in den Bereichen Personalmanagement und Zeiterfassung und wird zum Teamleader. Am Zenit seiner Erfahrungen baut und leitet er mehrere Jahre lang für einen großen Konzern ein internationales Security und Compliance Management.

Seit 2014 ist Helmut Karas selbstständig. Was seinen Berufsalltag ausmacht, verrät er im Interview:

Was hat dich inspiriert, dich selbstständig zu machen?

2014 habe ich meinen Job als Chief Security Officer eines internationalen Konzerns aufgegeben. Ich hatte die die Idee, eine »digitale Musterregion für Europa« zu organisieren. Technologien sind Werkzeuge. Man kann mit ihnen unglaublich viel erzielen. Man muss allerdings wissen, worauf es dabei ankommt. Durch meine Erfahrungen als Security Officer kenne ich natürlich die Risiken der digitalen Welt. Ich kenne aber auch die Möglichkeiten, die Technologien mit sich bringen. Dieses Wissen wollte ich weitergeben.

Das habe ich dann auch gemacht. Für eine Region von 32 Gemeinden habe ich ein Konzept für begeisternde Digitalisierung für interessierte Menschen entwickelt, das über drei Jahre lang spannende Aspekte von Technologien interessant vermittelt. Mitgenommen habe ich dabei vier Zielgruppen: Junge Erwachsene, Erwachsene ab 20 Jahren, Personen 55+ und Nahversorger:innen.

Wie das weitergegangen ist, ist eine sehr spannende, sehr »österreichische« Geschichte.

Was ist »grün« an deinem Unternehmen?

An meinem Unternehmen ist das Mindset »grün«. Das ist in meinen Augen der wichtigste Faktor und schlägt sich in meiner täglichen Praxis nieder. Es macht mir Spaß, jede Entscheidung und jede individuelle Situation zu überdenken. Dabei gehe ich behutsam vor, zu Gunsten aller Lebewesen und des Planeten Erde. Inhaltlich »grün« gibt es bei mir die Kombination aus digitaler Transformation, demographischem Wandel und Klimawandel-Anpassung. Ich war neugierig, was hinter den Regulierungen der EU steckt und habe mich tief eingearbeitet. Das hat mir ein recht umfangreiches Wissen und Können beschert.

Regelwerke wie die CSRD, Lieferkettensorgfalt, CSDDD, Green Claims, AI-Act oder GDPR wirklich zu verstehen ist eine große Aufgabe. Es macht mir Spaß, ihre Kernaussagen einfach erklären und weitergeben zu können. Wie bei allen Herausforderungen habe ich auch hier gemerkt: Anfangs ist es schwer. Aber wenn die ersten Mühen überwunden sind, wird es plötzlich leicht. Ich habe heute Spaß an meinem Können.

Darüber hinaus habe ich meine ganz persönliche Motivation für meinen Job: Ich möchte für meine zwei Enkel eine bessere Zukunft gestalten.

Wofür brennst du als Unternehmer?

Ich brenne für die tolle Erfahrung, wenn Kommunikation gelingt. Ich mag die Kombination aus Psychologie, Neurowissenschaften und Achtsamkeit in meinem Beruf sehr. Es fasziniert mich zu beobachten, wie Unterbewusstsein, das limbischen System und aktives Üben von »was macht was mit mir?« zusammenspielen. Es ist immer wieder sehr schön zu sehen, wenn Menschen ihre persönliche Situation selbst verbessern und Freude an der eigenen Wirksamkeit empfinden.

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte Vanessa Zwieb

Links:

Website: www.securitycoach.at & www.zukunft49.at
Facebook: Helmut Karas
Instagram: @helmutkaras
LinkedIn: @helmutkaras


Fotocredit Titelbild: Canva/Varun Midge