„Als EPU ist die Marke der eigene Name“
Dominik Hudak-Preston führt eine Werbeagentur in Salzburg und Wien. Im Interview mit der Grünen Wirtschaft gibt er Tipps zur Markenentwicklung und Kund:innen-Akquise, erzählt, was ihn am Green Peak Festival begeistert hat und warum es wichtig ist, seine Selbstkompetenz zu stärken.
Du bist Experte für Markenentwicklung. Wie kann ich auch als EPU oder Kleinunternehmen eine Marke entwickeln?
Als EPU oder kleines Unternehmen ist die eigene Marke meistens der eigene Name. Das bedeutet, ich muss mit meinem Wissen und Können aufzeigen. Das funktioniert zum einen, wenn man von Anfang an einen Firmennamen inkl. Logo etabliert. Entscheidend ist aber der Mensch, der dahintersteht. Wenn Kund:innen begeistert sind von meinen Fähigkeiten, entsteht Vertrauen und ich werde weiterempfohlen.
Für viele Selbstständige ist die Kund:innen-Akquise ein ständiges Thema. Vielen liegt der Verkauf der eigenen Leistung nicht. Was sind deine Tipps?
Auch mir liegt die Kund:innen-Akquise nicht, diese Charaktereigenschaft hat man oder eben nicht. Mein Tipp ist, sein vorhandenes Netzwerk gut zu pflegen und gegebenenfalls auszubauen. Mit einem guten Netzwerk, exzellenter Arbeit und dem Gespür für den Bedarf der Kund:innen ist eine großangelegte Akquise in den meisten Fällen nicht notwendig. Zusätzlich ist es von Vorteil, wenn man seine Projekte, Angebote bzw. Produkte online visualisiert – ein „Sichtbarmachen“ der eigenen Stärken.
Gibt’s nützliche Tools, die Selbstständige in ihrem Marketing unterstützen?
Da gibt es eine Menge, für jede Branche unzählige. Wenn man zum Beispiel eine Website braucht, aber nicht das Budget für eine Agentur hat, kann man das jetzt auch schon mit künstlicher Intelligenz machen. Ein Beispiel wäre hier wix.com. Dort wird mit wenigen Schritten eine Website mit Hilfe eines intelligenten Algorithmus programmiert und das zu einem Bruchteil der Kosten. Für alle grafischen Kleinigkeiten wie Flyer, Folder, Präsentationen, Visitenkarten etc. verwende ich das Programm Canva. Es ist sehr intuitiv und auch kostengünstig, vor allem für den riesigen Funktionsumfang. So kann ich als Laie ganz einfach gutaussehende Firmenunterlagen erstellen.
Du hast das Green Peak Festival mitgestaltet. Was ist das? Was hat dich dort besonders begeistert?
Das Green Peak Festival ist ein Event, bei dem die Themen Nachhaltigkeit, Klima und Umweltschutz diskutiert werden. Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilbevölkerung kommen zusammen und erörtern verschiedene Möglichkeiten, wie wir in Zukunft nachhaltiger leben können, ohne dabei Wirtschaftsleistung oder Wohlstand zu gefährden.
Für mich ist das Festival eine Gelegenheit, etwas für die Planeten zu tun. Ich arbeite komplett ohne Bezahlung, nur für den Sinn der Sache und weil es einfach Spaß macht. Besonders begeistert mich daran die Arbeit mit Jugendlichen. Ich habe 2024 den ersten Next Gen Award verleihen dürfen. Dabei geht es um Projekte von Jugendlichen zu den genannten Themen. Die Projekte werden bei uns eingereicht und ein Sieger oder eine Siegerin bekommt einen dotierten Preis. Heuer waren das 3.000 €, die dann in den Aufbau eines Wildbienengartens in einer Wiener Schule geflossen sind. Ich hoffe auch 2025 wieder auf viele Anmeldungen und freue mich schon auf die unglaublich positive Energie der Jugendlichen.
Als EPU muss man sich um alle Bereiche selbst kümmern. Wie gelingt es, die eigene Selbstkompetenz zu stärken?
Man sollte immer mit einer offenen Lernhaltung durch sein Leben gehen. Man kann immer und überall etwas lernen und für sich mitnehmen. Dann stärkt man auch seine Kompetenzen. Ich persönlich besuche auch jährlich 1-2 Weiter- und Fortbildungen, damit meine Entwicklung immer vorangeht. Das ist es auch, was ich hier mitgeben will: Nicht beim Status Quo bleiben, einen Schritt weiterdenken als die anderen und nie aufhören, sich zu entwickeln.
https://www.greenpeakfestival.com/
(C) Marvin Hüttermann