SPRECHER BERNHARD SEEBER ZU BESUCH BEI CHRISTOPH HOFINGER, DEM WANDERKOCH IM GFRASTHAUS
Unser Tag beginnt mit dem Besuch bei Wanderkoch Christoph Hofinger in seiner ‚homebase‘, dem ‚Gfrasthaus‘ in der alten NÖFA Rahmenfabrik in Wels. Schon seit 10 Jahren ist er selbständig und hat in dieser Zeit ein spezielles, auf seine persönlichen Stärken und Vorstellungen zugeschnittenes Kochkonzept entwickelt.
Simplifizierung oder schlichte Unkompliziertheit bei höchster kulinarischer Qualität wären wohl die richtigen Begriffe, wollte man die unternehmerische Vision von Christoph zusammenfassen.
„Ich koche, ich serviere und ich wasche ab. Ich mache keine Werbung und lebe ausschließlich von Mundpropaganda. Ich lebe die Kreislaufwirtschaft und habe mir die Einrichtung im Gfrasthaus selbst gebaut oder aus geschenkten Sachen zusammengestellt. Neu gekauft habe ich mir hier herinnen nichts und ich habe auch noch nie einen Kredit gebraucht”, erzählt Christoph stolz.
Sein Beitrag zur Umstellung auf vegane bzw. vegetarische Ernährungsweisen
„Auch die Speisen versuche ich für den größtmöglichen Pool an Menschen zu kreieren. Denn zum Beispiel wegen Unverträglichkeiten macht es Sinn, ausschließlich biologische Zutaten zu verwenden und Menüs überwiegend vegetarisch oder vegan zusammenzustellen. Wenn am Ende des Tages meine Kunden sagen ‚mir ist nichts abgegangen’, habe ich mit meinem Handwerk einen kleinen Teil dazu beigetragen, dass tierische Produkte an Relevanz verlieren“, bringt es Christoph simpel auf den Punkt.
Was sich so einfach anhört, entspringt einem langjährigen Entwicklungsprozess und vor allem harter und konsequenter Aufbauarbeit. Vor seiner Selbständigkeit hat er in verschiedenen Haubenlokalen gearbeitet und sich auf Reisen Inspiration und Ideen geholt.
Von veganen Jausenbroten zu Hochzeitsgesellschaften
Im Gründungsjahr kochte er aus Kostengründen zu Hause und startete mit dem Verkauf von veganen Jausenbroten. Heute hat er sich etabliert und genießt das Vertrauen seiner Kund:innen. Das geht so weit, dass sie vorab oftmals gar nicht mehr wissen wollen, was es gibt.
Selbst bei Hochzeiten macht er manchmal schon Überraschungsmenüs, denn „es geht ja darum, dass meine Kund:innen zum Schluss zufrieden sind. Meine Kund:innen lassen mich arbeiten, weil sie mir vertrauen und weil ich transparent bin. Wie und was ich mache, überlassen sie gerne mir“, so Christoph.
Zusammenhalt ist wichtig
Was Christoph sehr geholfen hat, vor allem auch in der schwierigen Coronazeit, ist die Community an Unternehmer:innen am NÖFA-Gelände und auch sein konzilianter Vermieter.
„Hier sind lauter Vollprofis am Werk und wir unterstützen uns gegenseitig. Die Miete ist leistbar und der Eigentümer schaut auch auf einen guten Mix. So etwas braucht es in jeder Stadt. Start-ups und Jungunternehmer:innen sollen ohne Wachstums- und Wirtschaftsdruck starten können“, ist Christoph überzeugt.
Website: https://www.gfrasthaus.at
Facebook: https://www.facebook.com/gfrasthaus