Bei unserem Stadtspaziergang durch Bregenz durften wir 4 Unternehmer:innen kennenlernen. Wir haben spannende und sehr bereichernde Gespräche geführt. Diese Besuche sind besonders wertvoll, weil wir dabei wieder einige Themen und Sichtweisen mitnehmen können, die wir in unsere Arbeit in der Wirtschaftskammer einfließen lassen können.
Unsere Tour startete bei Heidemarie Seeberger und ihrem Friseursalon „Shape natural haircare“, den sie seit 15 Jahren betreibt. Obwohl sie eigentlich schon in Pension ist, arbeitet sie noch weiter. Sie hat uns von den Hürden erzählt, die es zu überwinden gilt, wenn man neben dem Pensionsbezug auch noch ein Einkommen aus der Selbstständigkeit hat. Aber auch über die Herausforderungen, die speziell Frauen in der Selbstständigkeit betreffen, haben wir gesprochen. Heidemarie arbeitet an gewissen Tagen. Damit das Geschäft aber immer geöffnet ist, gibt es eine zweite Frisörin, die den Salon mit nutzt.
Die zweite Station unseres Spazierganges führte uns zu Thomas Tiefenbacher. Mit seinem Geschäft Schuhwerk Tiefenbacher ist er einer der wenigen im ganzen Ländle der noch allerlei Reparaturen durchführen kann. Von Schuhen über Taschen bis hin zu Absätzen kann er alles reparieren. Neben seiner Reparaturarbeiten bietet er uner anderm Waldviertler Produkte an. Er könnte eigentlich im September in Pension gehen und hat sogar schon einen Nachfolger. Sein Neffe hat Interesse das Geschäft zu übernehmen. An ihn kann er seine ganze Erfahrung und sein Wissen weitergeben. Sie müssen noch die ein oder andere bürokratische Hürde nehmen aber dann hoffen wir sehr, dass diese sehr wertvolle Dienstleistung und das Geschäft Bregenz noch sehr lange erhalten bleiben.
Als nächstes hat uns Carmelo Ozzimo im Pipeline Shop empfangen. Sein Geschäft ist bei Jugendlichen die Top Adresse um trendige Kleidungsstücke im Skater Style sowie Skateboards plus Zubehör zu kaufen. Er lebt von seiner Stammkundschaft und vor allem von Mund zu Mund Propaganda. Carmelo versteht einfach was Jugendliche wollen. Er ist auch über sein Geschäft hinaus sehr engagiert, vernetzt sich mit anderen Unternehmer:innen in der Stadt und versucht Synergien zu nutzen. Unter anderem unterstützt er ein Projekt in der Nachbarschaft, bei dem die Jahnstraße begrünt und zu einer Art Hinterhof umgestaltet werden soll. Auch bei ihm im Geschäft betreibt er viele kleine Projekte. Zum Beispiel hat er die letzten 3 Jahre den Nebenraum mit Kunst bespielt und es gibt die Möglichkeit, dass Jugendliche ihre getragenen Sachen bringen und diese bei ihm als Second Hand Artikel verkaufen. Den Erlös erhalten sie zur Hälfte in bar und die andere Hälfte in Form von Gutscheinen. Sein neuestes Projekt ist ein Tattoo Studio. Das soll bei ihm im Geschäft integriert werden. Carmelo ist ein Mann mit vielen Ideen, die er auch tatkräftig in die Realität umsetzt.
Unseren letzten Stopp haben wir bei Änderungsschneider Faruk Görgülü gemacht. Seit 17 Jahren ändert und repariert er Kleidung für die Bregenzerinnen und Bregenzer. Seine Arbeitstage sind immer sehr lang und die Auftragsbücher sind erfreulicherweise immer voll. Er würde sich sehr über eine gut ausgebildete und kompetente Unterstützung freuen, gibt uns aber zu verstehen, dass dies nicht so einfach zu finden ist. Er ist der einzige Schneider in der Stadt, krank sein ist daher nicht möglich, da das Geschäft offen sein muss. Bei Faruk merkt man seine Leidenschaft für seinen Beruf und die Fürsorge für seinen Kunden.
Wir haben uns sehr gefreut über den regen Austausch und bedanken uns ganz herzlich bei allen Beteiligten.