Klimasensibles Webdesign

Barbara Andrä in blauen Pullover vor einer Wand mit Grafiti.
Barbara Andrä ©Andreas Schödl

Barbara Andrä ist seit 2021 selbstständig. Zunächst hat sie sich im Bereich Corporate Design vertieft, aber schnell eine neue Berufung gefunden: Klimasensibles Webdesign. »Das liegt daran, dass ich mir zu Ostern 2022 mal einen Klimabericht näher angeschaut habe und da habe ich bemerkt: Wir müssen viel schneller viel mehr tun, um unseren Planeten als Lebensraum zu erhalten.« Nach kurzer Überlegung, wie sie dazu etwas beitragen könnte, hat sie ihren Weg gefunden. Denn im Web, erzählt die Unternehmerin, gibt es noch ganz schön viel zu tun: »Und das mache ich jetzt!«

Was hat dich inspiriert, dich selbstständig zu machen?

Barbara Andrä: Ehrlich gesagt hat mich COVID zur Selbstständigkeit gebracht. Ich hatte direkt nach Abschluss meiner Ausbildung ein Jobangebot und wollte die Selbstständigkeit eigentlich nur nebenbei mal ausprobieren, um zu schauen, ob das überhaupt was für mich ist. Aber dann kam Corona und hat meinen Job sozusagen gefressen, bevor ich ihn überhaupt erst antreten konnte – und seither ist alles ein großes Abenteuer. Am Anfang war es schon sehr schwierig, aber jetzt bin ich sehr froh, dass es so gekommen ist.

Was ist »grün« an deinem Unternehmen?

Ich würde sagen, dass vor allem mein Mindset grün ist. Bei jedem Webprojekt, das ich umsetze, denke ich den Planeten als Stakeholder mit. Mit meinen Kund:innen versuche ich Websites zu entwickeln, die sie richtig gut repräsentieren und gleichzeitig die Umwelt nicht unnötig belasten. Den Treibhausgasausstoß von Webpages kann man mittlerweile schon recht gut berechnen. Dafür gibt es Online-Tools wie Websitecarbon, falls das mal jemand ausprobieren möchte. Darauf zu achten, dass die Umweltbelastung möglichst gering ausfällt, gehört bei mir zum Standardprozedere.

Außerdem tüftle ich gerne an der Energieeffizienz meiner Arbeitsprozesse und versuche ressourcenschonend zu arbeiten. Im Gestaltungsprozess einer Website bemühe ich mich in der Kommunikation mit meinen Kund:innen um Methoden, die uns zügig und effizient ans Ziel bringen. Das spart Energie – und oft auch Nerven.

Wofür brennst du als Unternehmerin?

Ich glaube, als Unternehmer:innen sollten wir Möglichmacher:innen sein. Wir haben das Privileg, dass wir uns selbst aussuchen können, mit welchem unserer Talente wir uns täglich in die Gesellschaft einbringen wollen. Das sollten wir nutzen.

Ich, zum Beispiel, hab große Freude daran, Leuten zu zeigen, dass Klimaschutz im Web eben nicht nur fürs Klima gut ist. Was viele nämlich nicht wissen, ist: Eine klimasensible Website ist auch gut fürs Geschäft und die Menschen. Damit der Klimaschutz optimal funktioniert, muss sie auch user:innenfreundlich, barrierearm und gut für Suchmaschinen optimiert sein. Klassische Win-Win-Situation, aber darüber wird viel zu wenig geredet.

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte Vanessa Zwieb

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Fotocredit Titelbild: Barbara Andrä